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Fahrplan „Energiewende Rheinland-Pfalz“


BUND-Studie zur nachhaltigen Energiewirtschaft

Die Halbierung des Energieverbrauches bis zum Jahre 2050 sowie ein starker Ausbau der erneuerbaren Energieträger sind die Eckpunkte des BUND-Konzeptes für Rheinland-Pfalz. Bereits ab dem Jahre 2030 kann und muss der Strom im Lande vollständig aus Wind, Sonne und anderen erneuerbaren Quellen stammen. Angesichts steigender Energiepreise sind Energieeffizienz und erneuerbare Energieträger auch die wirtschaftlich bessere Alternative zur Abhängigkeit von Öl, Gas, Kohle und Uran.

Der BUND fordert die Absenkung der CO2-Emissionen um 45 % bis zum Jahre 2020 und um 90 % bis 2050, um ein unkontrollierbares Ausufern des Klimawandels zu verhindern. Zwischen 1990 und 2007 konnten die CO2-Emissionen in Rheinland-Pfalz allerdings nur um etwa 8 % gesenkt werden. Die bisher ergriffenen Maßnahmen reichen nicht aus, um eine klimaverträgliche Entwicklung zu erreichen. Es besteht sehr großer Handlungsbedarf seitens der Landesregierung und der Kommunen in Rheinland-Pfalz. Dies gilt auch für den Endenergieverbrauch in Rheinland-Pfalz, der zwischen 1990 und 2007 um 11 % gestiegen ist.

Für die Umsetzung der Energiewende schlägt der BUND ein ganzes Bündel von Maßnahmen vor, die sich an die Landes- und Kommunalpolitik richten: „Das Land sollte der Regionalplanung quantitative Ziele für die Ausweisung von Windparks vorgeben und den Ausbau der Windenergie beschleunigen“, führte Dr. Bernhard Braun vom Landesvorstand aus. Die Landes-Energieagentur soll weiterentwickelt werden. Dringend notwendig ist zudem die Einrichtung kommunaler Energieagenturen, die aufgabengerecht ausgestattet werden müssen. Mit einem  „Erneuerbare Wärmegesetz Rheinland-Pfalz“ kann die Nutzung z.B. von Solaranlagen bei Heizungssanierungen verstärkt werden. Im Verkehrsbereich sollten die Finanzmittel auf den Ausbau des Schienennetzes sowie die Attraktivierung des ÖPNV konzentriert werden.

Szenario entwickelt

Im Rahmen eines Energieszenarios hat der BUND für Rheinland-Pfalz die erforderlichen Entwicklungen und Maßnahmen untersucht. Die Hauptrolle bei der CO2-Einsparung kommt in den beiden nächsten Jahrzehnten dem Umbau der Stromwirtschaft zu. Mittels der Mobilisierung der Effizienzpotentiale in Haushalten, Gewerbe und Industrie kann der Stromverbrauch bis zum Jahre 2030 um 30 % gesenkt werden. Der verbleibende Stromverbrauch kann zu 100 % von erneuerbaren Energien gedeckt werden. Wichtig ist vor allem der Ausbau des rheinland-pfälzischen Windparks von derzeit 1.300 MW Leistung auf 4.000 bis 4.800 MW bis 2030. Bei der Photovoltaik ist ein Ausbau von derzeit 460 MW auf 4.000 MW erforderlich. Weitere Potentiale ergeben sich aus der Nutzung von Biomasse, Geothermie und Wasserkraft. 

Im Wärmebereich stellt sich dauerhaft die Aufgabe, eine stetige Verbrauchsminderung durch Effizienzmaßnahmen zu erreichen. Dazu wird die Landesregierung u.a. aufgefordert, die Sanierung von Altbauten stärker zu fördern, ein Vollzugsprogramm zur Umsetzung der Energieeinsparverordnung aufzulegen und sich im Bundesrat für die Einführung des Passivhausstandards bei Neubauten einzusetzen. Bis zum Jahre 2030 kann der Wärmeverbrauch im Land um mehr als ein Drittel gesenkt werden und der Deckungsbeitrag der erneuerbaren Energieträger von derzeit 8,8 % (2007) auf etwa 30 % gesteigert werden. Neben dem Ausbau der Holznutzung rechnet der BUND mit einem starken Anstieg der solarthermischen Nutzung von 0,2 TWh (2007) auf 3,0 TWh bis 2030 und 7 TWh bis 2050. Bei der Geothermie setzt der BUND auf die Nutzung der bei der Verstromung anfallenden Abwärme, so dass hohe Wirkungsgrade erzielt werden. Insgesamt kommt dem Ersatz von Einzelfeuerungen durch Nahwärme- und Fernwärmenetze eine wachsende Bedeutung zu.

Ein Sorgenkind besonderer Art ist der Autoverkehr. Während seit 1990 die CO2-Emissionen im Strom- und Wärmebereich  gesunken sind, nahm die Klimabelastung durch den Autoverkehrs in Rheinland-Pfalz immer weiter zu. Hier erntet das Land die Früchte einer verfehlten Verkehrspolitik, die sich immer noch vor allem durch den Bau von Straßen definiert. Eine klimaorientierte Verkehrspolitik müsse sich zunächst darauf konzentrieren, den Autoverkehr zu verringern. Die Verlagerung des Güter- und Personenverkehrs auf die Schiene, die Eindämmung des Flugverkehrs sowie die Förderung der Verkehrsvermeidung sind zielführende Maßnahmen. In seinem Kraftstoff-Szenario für Rheinland-Pfalz rechnet der BUND mit der Minderung des Treibstoffverbrauchs zwischen 2007 und 2030 um mehr als ein Drittel und bis 2050 um über 60 %. Die Erzeugung von Biosprit konkurriert mit der Erzeugung von Lebensmitteln und wird auch bis zum Jahre 2050 höchstens 14 % zur Treibstoffversorgung beitragen. Ab dem Jahre 2030 steigt die Bedeutung von Elektro- und Wasserstoffautos.

Die Studie ist beim BUND Rheinland-Pfalz erhältlich. (Kontakt)

Schutzgebühr 2€

Studie zum Download hier (PDF, 7 MB)





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